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Beiträge [ 1 bis 15 von 23 ]



1 bearbeitet von Lego (Original: 2006-03-13 14:42)

Thema: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

*  Welche Entwicklungen würdet ihr als FLOPS in unserem Bereich bezeichnen?
*  Welche davon verwendet ihr aber trotz des wahrnehmbaren *floppens* und warum?
*  Was genau versteht ihr unter FLOP, intressiert Euch der kommerzielle Erfolg, oder wünscht ihr Euch in manchen Bereichen mehr Aufmerksamkeit durch irgendwelche Medien?
*  Was hat sich trotz Eurer anfänglichen negativen Erwartungshaltung dennoch nicht als FLOP erwiesen?
*  Gab es Überraschungen für Euch

:)

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2 bearbeitet von start78 (Original: 2006-03-13 17:28)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Ein halber Flop ist in meinen Augen das ogg-Format. Es hat zwar leichte Qualitätsvorteile gegenüber dem mittlerweile recht betagten mp3-codec, kränkelt allerdings am mangelndem Hardware-Support.

Liegt vermutlich daran, daß die Hersteller von Portys der gleichen Meinung sind wie ich: seit mp3 wurde das Rad nicht neu erfunden. So gut wie jedes Gerät spielt daher mp3 ab (ein Großteil auch wma) aber alle spätere Formate laufen nur bei wenigen Geräten.

Mal sehen, was aus FLAC wird. An sich ein ideales Format. Fallende Kosten für Speicherplatz und aufkeimende Hardwareunterstützung lassen hoffen. Ich sehe nur leichte Probleme mit den Tags: wären die Felder besser vereinheitlicht (inclusive solcher Sachen wie "Album Artist", einer absolute Notwendigkeit für ordentliche Sortierung), wäre das Format vermutlich besser zu handhaben. Klar liegt der Vorteil des <s>ATF</s> Flexiblen Taggings gerade in der enormen Anpassungsfähigkeit aber ich habe das Gefühlt, das die guten alten id3-Tags mit der überschaubaren Felderanzahl noch am einfachsten von einem Hardware-Player verstanden werden können.

Überraschenderweise ist das Online-Musikgeschäft wohl alles andere als ein Flop. Mir missfällt der Gedanke, Musik in einem verlustbehafteten Format zu erwerben, noch dazu mit DRM. Trotzdem scheinen die Anbieter ganz gut zu verkaufen. Nachdem Napster & Co. ganze Arbeit geleistet haben, das Qualitätsbewusstsein der Musikhörer komplett zu verderben, mussten die Anbieter nur noch die DRM-Verdongelung "vertuschen", um genug willige Kunden zu angeln...

Raubkopieren ist nicht der ideologische Kampf gegen das böse System,
sondern egoistische, arrogante, knausrige Scheiße.

3 bearbeitet von Frank Bicking (Original: 2006-03-13 18:35)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Ogg Vorbis

start78: Ich bin geneigt, mich deinen Aussagen anzuschließen.

Das liegt aber im Wesentlichen an der Arbeit, die in den vergangenen Jahren von Seiten freier Entwickler in das MP3-Format hineingesteckt wurde. Gäbe es das LAME-Projekt nicht oder hätte man vor vier, fünf Jahren damit aufgehört, dann hätten wir heute wahrscheinlich keinen mit Ogg Vorbis auch nur annähernd konkurrenzfähigen MP3-Encoder. Gäbe es Initiativen wie foobar2000, mpg123 oder die Rockbox-Firmware nicht, dann wäre das Format heute nach wie vor überhaupt nicht gapless-fähig und würde unter keinen Umständen ReplayGain oder flexibles Tagging unterstützen.

Nur die wenigsten Hersteller haben sich bisher darum gekümmert, ihre Produkte um eine Unterstützung für die genannten Features zu erweitern, denn welcher Hardware-Produzent baut so etwas schon ein, wenn es beim wichtigsten Format ohnehin nur unter bestimmten Voraussetzungen funktioniert? Genau das hat es für Ogg Vorbis so schwer gemacht, seine Vorteile im Markt für portable Player jemals voll auszuspielen. Das widerrum ist bedingt durch und gleichzeitig Ursache für das geringe Interesse beim Kunden, zwei sich gegenseitig zu Ungunsten von Vorbis beeinflussende Faktoren sozusagen.

Auf dem PC dagegen existieren für den Nutzer, der technisch auf dem neuesten Stand sein möchte, was bitte nicht damit verwechselt werden soll, immer den neuesten Trends hinterherzurennen, längst die genannten Lösungen, die MP3 und Vorbis völlig gleichwertig dastehen lassen. Dass sich MP3 nochmal so gemausert hat, ist rückblickend sicher eine Überraschung. Gefloppt sind für mich damit alle "MP3 ist tot"-Ankündigungen. Deshalb hat Vorbis als modernes Audioformat natürlich weiterhin eine Daseinsberechtigung, aber die Frage "Warum wechseln?" stellt sich.

Das bisher Gesagte gilt genauso für AAC und Musepack.

Tagging (nicht zum Thema Flops)

start78,13.03.2006, 17:28 schrieb:

Klar liegt der Vorteil des ATF gerade in der enormen Anpassungsfähigkeit

Vielleicht bin ich gerade betriebsblind, aber wofür steht doch gleich diese Abkürzung?

Ich fände es überflüssig, sich um eine Standardisierung von Feldern zu bemühen, die über das hinausgehen, auf was sich Hard- und Software bereits als kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt haben. Natürlich könnte man Felder wie ALBUM ARTIST aufnehmen, aber da bei MP3 kein entsprechendes Gegenstück existiert, wird kein Entwickler von Hardwarelösungen anfangen, sie bei FLAC zu unterstützen. Davon abgesehen, was will man denn unterwegs auf diesen kleinen Displays auch großartig anzeigen? Die Menge der vordefinierten Felder ist bei FLAC genauso überschaubar, insofern sehe ich keine "Probleme" gegenüber ID3, sondern wie beschrieben allenfalls die zu bedauernde fehlende Ausnutzung von Vorteilen.

Ausschweifendes Tagging wird wohl weiterhin etwas bleiben, das beim Archivieren interessant und gut aufgehoben ist.

MP3Surround

Ich bin ja in dem Thema Mehrkanalton nicht beheimatet bzw. zähle mich nur zur hörenden Abteilung, aber dennoch scheint es so, als würde sich niemand so richtig dafür interessieren, außer diejenigen die den Ansatz völlig falsch verstanden haben und meinen, damit aus ihren alten Stereo-Dateien 5.1-Wunder machen zu können. Multichannel-Medien scheint man heute eher als Image zu sichern (wer kauft schon ne Audio-DVD um sie dann zu komprimieren?) oder nimmt halt mit AC3 das was bisher immer üblich war. Man korrigere mich bitte, wenn ich hier etwas Wichtiges unterschlagen haben sollte.

Für mich aber dennoch einer der Flops der letzten Jahre, die von Lego gewünschte Begriffsdefinition reiche ich nach. ;)

Musicload/Napster

Ich kenne keine Kunden- oder Verkaufsszahlen, kann mich also nicht zum Erfolg oder Nichterfolg dieses Angebots äußern. Aber dass nach eigener Aussage hartgesottene Filesharer plötzlich ankündigen, sie hätten nun einen dieser Dienste abonniert und würden die miserablen WMA-Dateien über Methoden in der rechtlichen Grauzone vom DRM befreien, das hat mich schon überrascht, denn weder wird das Angebot größer noch die Qualität besser sein, und rechtlich problematisch bleibt es weiterhin.

Wie sehr das Statistiken über die Akzeptanz von DRM völlig ins Gegenteil verkehrt, darüber kann man nur spekulieren. Mich verwundert aber, warum sich die Kunden dem auch noch bereitwillig ergeben und solche Entwicklungen finanziell unterstützen, in dem Irrglauben, man werden den Schutz auch in Zukunft relativ reibungslos umgehen können, anstatt das Ganze gnadenlos floppen zu lassen.

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Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Frank Bicking,13.03.2006, 18:35 schrieb:

Ich bin geneigt, mich deinen Aussagen anzuschließen.

Danke!

Frank Bicking,13.03.2006, 18:35 schrieb:
start78,13.03.2006, 17:28 schrieb:

Klar liegt der Vorteil des ATF gerade in der enormen Anpassungsfähigkeit

Vielleicht bin ich gerade betriebsblind, aber wofür steht doch gleich diese Abkürzung?

Mein Fehler, hab die Begriffe durcheinandergewürfelt. Streiche Advanced Title Formating, setze Flexibles Tagging...


Nachtrag zu Musikdiensten (Keine Diskussionsanregung, das hatten wir schon):
Viele verteufeln CDs nur deshalb, weil die Musikindustrie mit der derzeitigen Preispolitik angeblich eine gnadenlose Abzocke betreibt. Wie sieht es denn bei Online-Shops aus? Fertigung und Versand, also ein Großteil der Logistik fallen weg und werden durch Pflegen des Verkaufssystems ersetzt. Wie viel lässt sich wohl dadurch einsparen? Wie viel günstiger (im Vergleich zur CD) sollte ein online verkaufter Song tatsächlich sein? Mal ganz abgesehen vom Minderwert durch die bereits angesprochene Komprimierung und Verdongelung...

Raubkopieren ist nicht der ideologische Kampf gegen das böse System,
sondern egoistische, arrogante, knausrige Scheiße.

5 bearbeitet von Spunky (Original: 2006-03-14 21:37)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Frank Bicking,13.03.2006, 19:35 schrieb:

Ogg Vorbis
MP3Surround

Der Meinung schließe ich mich an


Kopierschutz bei CD's
Die Musikindustrie hat unmengen an Geld in dieses Thema gepumpt, aber außer ein bisschen Wirbel durch die Gesetzesänderungen und ein paar Prozessen ist doch eigentlich wieder alles beim Alten.


AAC
wurde leider kein FLOP, denn Apple hat mit seiner Rund-Um-Sorglos-Lösung das Format überraschend gut am Markt platziert. Ich hätte es dem Format so sehr gewünscht, schnell und lautlos im Nirvana zu verschwinden, aber dem ist bis jetzt leider nicht so.


Spunky

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Spunky,14.03.2006, 21:37 schrieb:

AAC
wurde leider kein FLOP, denn Apple hat mit seiner Rund-Um-Sorglos-Lösung das Format überraschend gut am Markt platziert. Ich hätte es dem Format so sehr gewünscht, schnell und lautlos im Nirvana zu verschwinden, aber dem ist bis jetzt leider nicht so.

Ich schließe mich an, weite aber mit ähnlichem Kommentar und ähnlichen "Gefühlen" meinerseits auf Microsofts WMA-Format aus. Ich hätte nie damit gerechnet, wie viele Menschen selbst bei nicht DRM-geschützter Musik darauf zurückgreifen.

7 bearbeitet von DAU (Original: 2006-03-15 02:36)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Hm, bevor ich mich weitergehend äußere, würde ich gerne ein wenig "Begriffsklärung" betreiben wollen, damit später keine Mißverständnisse auftreten: Laut "Wikipedia" bezieht sich der Begriff Flop meist auf das Gegenteil eines Hits; also

...einen Misserfolg, einen Reinfall, eine Pleite, meist aus kommerzieller Sicht...

In Bezug auf den letzten Gesichtspunkt würde ich erst einmal meinen, daß vor allem "mp3Pro" ein recht anschauliches Beispiel für einen Flop im klassischen Sinn bietet. Man gab sich viel Mühe in Sachen Promotion und Etablierung, dennoch spricht heute fast keiner mehr über diesen Codec. (Stammlesern dürfte aus diesem Grund auch Legos hier zu findende "Grabrede" auf dieses Format bekannt sein...)

MPC dürfte dann dementsprechend einen Misserfolg in Sachen Hardware-Unterstützung darstellen. Dies aber auch nur dort!

Bei Vorbis hingegen sehe ich noch nicht, ob die Entwicklung schon abgeschlossen ist. Zum einen hat Frank schon auf diverse Dinge hingewiesen, die die Startbedingungen nicht gerade günstig beeinflußten, zum anderen könnte hier aber auch die Benutzung des verwendeten Betriebssystems eine entsprechende Wertung verursachen. In Kürze: Vorbis sollte von vornherein für die Linux-Welt eine patentfreie Alternative zu MP3 darstellen. Außerdem sollten hier bestimmte Defizite (z.B. fehlendes Gapless-Playback) keine Rolle mehr spielen. Die Mehrkanal-Geschichte lasse ich aus guten Gründen außen vor...

Aus Sicht eines Linux-Users wurden die benannten Problemstellungen m.E. zum Teil erfolgreich gelöst. Soweit es mir bekannt ist, werden inzwischen bei den meisten Distributionen auch wegen patentrechtlichlicher Gründe System-Sounds auf Vorbis-Basis benutzt. Die Palette der unterstützten Hardware-Player entwickelt sich, wenn auch langsam, so doch stetig im positiven Sinn. Die Windows-Welt, der auch ich immer noch angehöre, hatte einfach das Glück, daß Portierungen erfolgten. Was übrigens FLAC ebenfalls betrifft. Das daraus resultierende Feedback, welches Dank einiger interessierter Entwickler und so mancher engagierten Nutzer die Optimierung des Codecs von dieser Seite aus wieder vorantrieb, darf der Vollständigkeit halber natürlich auch nicht unerwähnt bleiben.

Gerade FLAC profitiert aus meiner Sicht davon, daß derzeit ein Paradigmenwechsel bei der Codec-Nutzung stattfindet, der unter anderem auf der zunehmend besseren Breitbandanbindung vor allem großstädtischer Haushalte und der sich immer günstiger gestaltenden Preislandschaft bei entsprechenden Speichermedien fußt.

Zusammenfassend: Vorbis, wie auch FLAC, entstammen der Linux-Community, die aus einer durch das Patentrechtswesen verursachten Not eine Tugend machte. Insofern bin ich überrascht, wie weit sich diese Codecs inzwischen etabliert haben. Wobei, wie schon gesagt, lossy Codecs insgesamt wegen des erwähnten Paradigmenwechsels in Zukunft schlechtere Karten haben dürften.

Aufschlußreich ist für mich, daß die Open Source-Community dazu in der Lage war, bzw. ist, mit ihrem Ansatz dem kommerziellen Pendant Paroli bieten zu können oder sogar Hits zu landen, sei es nun mit LAME, Vorbis oder FLAC.

Daher würde ich Vorbis nicht als Flop bezeichnen.

Ziemlich überrascht hat mich in dem Zusammenhang übrigens auch, daß ich während meiner Recherchen zur Aktualisierung der Ausführungen von Lego zum Thema Crossfading-Manager wahrnehmen konnte, wie weit sich Vorbis inzwischen bei diversen einschlägigen Anbietern dieser Branche etabliert hat.

Gruß

A Bill of Rights in Cyberspace

8

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Spunky,14.03.2006, 21:37 schrieb:

Kopierschutz bei CD's
Die Musikindustrie hat unmengen an Geld in dieses Thema gepumpt, aber außer ein bisschen Wirbel durch die Gesetzesänderungen und ein paar Prozessen ist doch eigentlich wieder alles beim Alten.

Sehe ich nicht so. Ich denke eher, die Kopierschutzmechanismen sollten die P2P-Gemeinde sensibilisieren und die Allgemeinheit darauf aufmerksam machen, daß das freizügige Kopieren Urheberrechtlich geschützen Materials kein Kavaliersdelikt ist. Hat ganz gut funktioniert wie ich denke. Ein paar Unbelehrbare gibt es immer noch aber die große Masse saugt nicht mehr so viel wie um die Jahrtausendwende.

Mittlerweile wurde bei EAC die TOC-Korrektur entfernt. Bedauerlich!

Raubkopieren ist nicht der ideologische Kampf gegen das böse System,
sondern egoistische, arrogante, knausrige Scheiße.

9 bearbeitet von Aki (Original: 2006-03-18 17:08)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Vorbis und MPC würde ich auch als Flops ansehen, da sie unter Windows kaum Vorteile gegenüber Lame-MP3 in Verbindung mit foobar2000 und Winamp bieten und zur Archivierung eigendlich nur lossless Formate interessant sind. Im portablen/mobilen Bereich sieht's doch so aus, dass MPC fast gar keine Unterstützung hat und Vorbis hier eigendlich völlig ungeeignet ist, da der Energieverbrauch beim Decodieren viel zu hoch ist. Unter Linux haben beide Formate die gleichen Probleme wie MP3 (Tagging, Gapless Playback, Replay Gain).
Für mich sind damit beide Formate abgehakt.

10 bearbeitet von Florian (Original: 2006-03-18 17:50)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Aki,18.03.2006, 17:08 schrieb:

Unter Linux haben beide Formate die gleichen Probleme wie MP3 (Tagging, Gapless Playback, Replay Gain).
Für mich sind damit beide Formate abgehakt.

Musepack als Flop zu bezeichnen, schießt finde ich ein bißchen über das Ziel hinaus, da von von Anfang an
* keine kommerzielle Absicht verfolgt wurde
* die Unterstützung im PC-Bereich vorbildlich ist
* und eine große Nutzerbasis existiert

Zwar wird Musepack im Moment nicht aktiv weiterentwickelt, jedoch ist es bzgl. Qualität immer noch auf dem aktuellsten Stand (was die letzten Listening Tests belegen). Es wird ja nicht gleich etwas zum Flop, nur weil es eine äquivalente Lösung gibt, die aktuell weiter verbreitet oder aktiver entwickelt wird.

Soweit ich weiß, unterstützt das XMMS-Musepack Plugin übrigens APEv2-Tags, Gapless Playback und ReplayGain.

[url=http://www.mp3tag.de][img]http://www.mp3tag.de/images/button.png[/img][/url]

11 bearbeitet von Aki (Original: 2006-03-18 18:13)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

"Tagging" war von mir zu ungenau ausgedrückt, ich meinte flexibles Tagging - sorry!

Dass es unter Linux mittlerweile Unterstützung für Gapless Playback und Replay Gain gibt, ist mir neu. Das war für mich bisher immer einer der Hauptgründe, warum für mich Linux für Musikwiedergabe nicht in Frage kam.
Ich habe grade übrigens noch dieses "xmms-crossfade / Crossfading/Gapless Plugin for XMMS" gefunden. Das gibt es auch erst seit Oktober 2005. Vielleicht wird Linux in diesem Bereich bald doch noch interessant.

Aber trotzdem sehe ich aktuell keinen Vorteil von Musepack gegenüber Vorbis, da Vorbis mittlerweile Musepack in allen Bereichen zu schlagen scheint (korrigiert mich bitte, wenn das nicht stimmt).

12 bearbeitet von Florian (Original: 2006-03-18 18:38)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Aki,18.03.2006, 18:13 schrieb:

[...] da Vorbis mittlerweile Musepack in allen Bereichen zu schlagen scheint (korrigiert mich bitte, wenn das nicht stimmt).

Das mag sein, kann ich aber nicht belegen, da Musepack im letzten Multi-Format Listening Test leider nicht beteiligt war.

Jedoch ging es hier ja auch nicht um die Vergleichbarkeit von Musepack und Vorbis, sondern darum, dass Du Musepack als Flop bezeichnest. Diese Meinung teile ich aus den oben genannten Gründen nach wie vor nicht.

Es gibt ja beispielsweise neben FLAC auch noch andere Lossless Codecs wie z.B. WavPack. Ich würde auch davon absehen dieses Format als Flop zu bezeichnen, nur weil FLAC (im Moment) weiter verbreitet ist und beide Formate vergleichbare Features bieten.

[url=http://www.mp3tag.de][img]http://www.mp3tag.de/images/button.png[/img][/url]

13 bearbeitet von Frank Bicking (Original: 2006-03-18 18:40)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Aki,18.03.2006, 18:13 schrieb:

[...] da Vorbis mittlerweile Musepack in allen Bereichen zu schlagen scheint (korrigiert mich bitte, wenn das nicht stimmt)

Und welche Bereiche wären das?

Mir fällt auf die Schnelle nur Hardwareunterstützung und Qualität bei niedrigen Bitraten ein. Nach etwas Nachdenken noch das länger dauernde Seeking bei MPC und die fehlende Möglichkeit, Dateien zu streamen oder verlustfrei zu schneiden. MPC unterstützt zwar nur Stereo, dafür scheint die Multichannel-Unterstützung bei Vorbis jedoch nach allem was man so hört kaum ausgereift.

Ansonsten sind beide Formate mehr oder weniger gleich. Erzeugte Qualität und Dateigrößen liegen bei mittleren und hohen Bitraten dicht beieinander, konkrete Aussagen sind aus Mangel an Testergebnissen nicht möglich, Transparenz können jedenfalls beide liefern. Die Bedienung unterscheidet sich nicht, Unterschiede in der Encodier- oder Decodier-Geschwindigkeit sind kaum auszumachen, und die Unterstützung für gapless Playback, flexibles Tagging und ReplayGain ist je nach Umgebung gleichzeitig entweder für beide Formate vorhanden oder nicht vorhanden. OpenSource sind beide. Von Weiterentwicklung ist bei beiden nicht viel zu spüren, vor allem von Seiten der ursprünglichen Entwickler nicht.

Und wer sich diesen Absatz nochmal für MP3 durchliest, wird feststellen, dass es letztendlich zwischen allen drei Formaten kaum Unterschiede gibt, wenn man mal von der Qualität unter 80 kbps und Hardware-Unterstützung absieht. Ich habe ja eingangs bereits ausgeführt, warum es MP3-Alternativen so schwer haben.

14 bearbeitet von Aki (Original: 2006-03-18 19:32)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Florian,18.03.2006, 18:38 schrieb:

Jedoch ging es hier ja auch nicht um die Vergleichbarkeit von Musepack und Vorbis, sondern darum, dass Du Musepack als Flop bezeichnest.

Musepack als Flop meine ich in dem Sinne, dass es nie sehr verbreitet war und heute eigentlich nicht mehr gebraucht wird, da andere Formate wie Vorbis das gleiche können, wie Frank grade bestätigt hat, aber andere Formate dazu noch mehr bieten.

Frank Bicking,18.03.2006, 18:40 schrieb:

Und welche Bereiche wären das?
Mir fällt auf die Schnelle nur Hardwareunterstützung und Qualität bei niedrigen Bitraten ein. Nach etwas Nachdenken noch das länger dauernde Seeking bei MPC und die fehlende Möglichkeit, Dateien zu streamen oder verlustfrei zu schneiden. MPC unterstützt zwar nur Stereo, dafür scheint die Multichannel-Unterstützung bei Vorbis jedoch nach allem was man so hört kaum ausgereift.

Das wären doch schon mal einige Bereiche. Und bei hohen Bitrate scheint Vorbis ja mit MPC gleichgezogen oder vielleicht sogar daran vorbeigezogen zu sein, wenn ich mir mal den letzten 180kbit-Hörtest von guruboolez ansehe.

15 bearbeitet von Frank Bicking (Original: 2006-03-18 19:59)

Re: FLOPS im Bereich der Audiokompression?

Aki,18.03.2006, 19:32 schrieb:

Musepack als Flop meine ich in dem Sinne, dass es nie sehr verbreitet war und heute eigentlich nicht mehr gebraucht wird, da andere Formate wie Vorbis das gleiche können, wie Frank grade bestätigt hat, aber andere Formate dazu noch mehr bieten.

Wenn alle Formate das Gleiche können, warum sollte man sich dann eines herauspicken und es für überflüssig erklären können? Das würde doch mit jeder Kombination funktionieren. Natürlich ist die Frage berechtigt, warum heute jemand von MP3 zu Vorbis oder MPC umsteigen sollte. Wahrscheinlich würde ich das mit dem Hinweis auf Lossless niemandem empfehlen. Ich störe mich aber trotzdem an der Verwendung des Wortes "unbrauchbar", was für meine Begriffe heißen würde, dass ein Format gravierende Mängel hätte oder vorhandene Dateien absolut nicht mehr zu gebrauchen wären, aber das trifft doch auf die genannten Kandidaten beileibe nicht zu, eher auf VQF oder MP3Pro. Es mangelt im Gegensatz zu vor ein paar Jahren lediglich an richtigen Alleinstellungsmerkmalen.

Zum Überbewerten von Hörtests eines Einzelnen bei einer Musikrichtung sage ich jetzt nichts.

Und um den Spekulationen über Nutzerzahlen und Verbreitung etwas entgegenzusetzen, möchte ich kurz unsere Downloadstatistik der letzten 12 Monate anführen, nach Formaten gruppiert und selbstverständlich ohne Anspruch auf Repräsentativität, sowie ohne Berücksichtigung von eventuellen Deeplinks (die eigentlich geblockt werden sollten) und der Häufigkeit von Updates und damit verbundenen häufigeren Downloads. vorbis.audiohq.de wurde ebenfalls ausgewertet.

        | April 2005   | Oktober 2005
Format | bis heute    | bis heute
-------+--------------+---------------
LAME   | 15.273 (38%) |  9.581 (39%)
FLAC   |  9.017 (22%) |  4.403 (18%)
MPC    |  8.831 (22%) |  5.993 (25%)
Vorbis |  7.355 (18%) |  4.327 (18%)

Bei MPC und FLAC gab es übrigens im betrachteten Zeitraum keinen Versionswechsel, so dass hier kaum Mehrfachdownloads von einzelnen Nutzern dabei sind. Von zu übereifriger, ausschweifender und gewagter Interpretation möchte ich aber absehen.

Rarewares.org hätte wahrscheinlich um ein Vielfaches größere und damit interessantere Zahlen anzubieten.

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