1 bearbeitet von Frank Bicking (Original: 2003-11-30 19:52)

Thema: Qualitätsdefinitionen

Archivqualität.

Häufig sprechen Anwender vom "Archivieren", wenn sie ihre Audiodateien mit sehr hohen Qualitätsstufen oder sogar lossless komprimieren. Der Begriff "Archivqualität" hat sich deswegen für Kompressionsverfahren eingebürgert, die auch bei kritischen Samples Transparenz erreichen können, wie zum Beispiel MusePack mit --quality 5 und höher, oder besser lossless Codecs, die sich angesichts heutiger Möglichkeiten natürlich anbieten.

Nahezu jeder Codec bietet bei den hohen Bitraten eine wirklich gute Sicherheit gegen alle möglichen hörbaren Unterschiede (Artefakte), welchen man in diesem Bereich letztendlich verwendet ist eher Geschmackssache. MPC hat allerdings durch Hörtests bestätigt den Ruf, besonders geeignet zu sein; viele der bei anderen Codecs durchweg auftretenen Artefakte gibt es bei MPC nicht. Meistens sind die hörbaren Unterschiede zwischen den für hohe Qualität empfohlenen Einstellungen allerdings sehr gering und beschränken sich auf wenige Problemfälle.

Zum Archivieren selbst gehört aber nicht nur das Encodieren, es beginnt schon beim Rippen der CD, und der sorgfältige Umgang mit den Audiodateien gehört ebenfalls dazu. Wie Sie sehen, ist das Archivieren zentrales Thema auf AudioHQ.


CD-Qualität.

"CD-Qualität" wurde zusammen mit der Behauptung, eine Bitrate von 128 kbps würde diese Qualität angeblich erreichen, als Begriff eingeführt um das MP3-Format zu vermarkten. Dass dies nicht der Fall ist, wurde in zahlreichen Hörtests bewiesen.

Lossless Codecs sind in der Lage, die auf der CD gespeicherten Daten ohne Verluste zu komprimieren, weshalb man bei ihnen vom Erreichen der gleichen Qualität wie die Original-CD sprechen kann. Leider wird dieser Begriff immer noch im Zusammenhang mit lossy Codecs verwendet, die lediglich einen Zustand namens "Transparenz" erreichen können.

Aufgrund dieser Verwirrungen, die durch den Begriff nach wie vor entstehen, vertreten wir die Ansicht, dass dieser Begriff wenig hilfreich und eine eindeutige Definition nicht möglich ist und er demzufolge aus dem Wortschatz gestrichen und durch Transparenz ersetzt werden muss. Besonderes Chaos entsteht dabei durch Ausdrücke wie "fast ..." oder "CD-nahe Qualität".

Bei verlustbehaftet komprimierenden Codecs sollte man daher immer von Transparenz sprechen.


Transparenz.

Man spricht von Transparenz, wenn zwischen der verlustbehaftet komprimierten Version und dem Original kein hörbarer Unterschied existiert. Dieser Zustand muss allerdings differenziert betrachtet werden; Transparenz ist ein subjektiver Begriff, d.h. vom Hörer abhängig. Deshalb sollte man vermeiden, verallgemeinernde Aussagen darüber zu verwenden und von sich auf andere zu schlussfolgern. Nicht jeder Hörer muss automatisch in der Lage sein, Unterschiede ebenfalls zu hören, oder auch keine Unterschiede wahrzunehmen.

Hinweis: Manchmal stellen sich hörbare Unterschiede nur als pure Einbildung heraus, weswegen Sie immer Ergebnisse von sogenannten ABX-Blindhörtests als Nachweis für deren tatsächliche Existenz fordern sollten. In professionellen Foren (auch hier auf AudioHQ) sind solche Ergebnisse übrigens Pflicht, um seine Behauptungen zu belegen.