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Beiträge [ 10 ]



1 bearbeitet von Lego (Original: 2009-09-26 18:10)

Thema: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Hallo werte AudioHQ-Gemeinde,

vorab an die Modis: ich weiß nicht so recht, wo ich als "digimusic-DaU" mich mit meinen Anliegen artikulieren kann, das ungefährlichste, um nicht gleich die Unterforen-Profis zu langweilen, erschien mir hier ?!

Jaaaaa, ich habe auch schon die Suchfunktionen konsultiert und noch nicht, mangels diesbezüglichem Fachwissen, alle Antworten auf meine Überlegungen gefunden.

Zunächst zu meiner Person:
Mein Name ist Norbert, wohne in Berlin, in der analogen Musik-Technik bin ich einigermaßen sattelfest. Mit "konventionellen digitalen Datenströmen" auch ganz gut, nur bei digitaler "Mucke" hapert's noch.

Hintergrund ist folgendes:
In den Jahren 1968 bis 1976 habe ich in einer der damals bekanntesten Disco's in Berlin selst aufgelegt und weitestgehend aus dieser Zeit habe ich eine ansehliche LP-/CD-Sammlung von ca. 3000 Scheiben, die ich immer gehütet habe wie meine Augäpfel (gescratcht wurde damals ja noch nicht).

Nachdem ich nun neuerlich umgezogen bin und nun meine LP's ordentlich alphabetisiert abgestellt habe, stehe ich manchmal vor den Regalen und finde nichts mehr wieder (das fotographische Gedächtnis via LP-Hüllen funzt nicht mehr, weil die Dinger jetzt in Regalen mit dem Hüllen-Rücken zur Front stehen und ich jedes Teil rausziehen muß zur Orientierung). Also muß ein Archivierungskonzept her. B)
Wenn man das aber weiterverfolgt kommen Überlegungen wie: was wird wenn Dich eine gewisse Altersdemenz erreicht und Du überlegst wer war das nochmal mit dieser "Huuhuuh-Musik" ("Sympathie for the Devil" Rolling Stones vom Album Beggars Banquet) ??

Ergo, solange die Birne noch halbwegs funktioniert muß ein System her, wo das alles digitalisiert abgelegt wird und mit eigenen Tags spezielle Playlist's hinterlegt sind, die mit einer einfach zu bedienenden GUI abrufbar sind um in den Genuß der "guten alten Musikzeit" zu kommen.

Mit anderen Worten eine "eierlegende Wollmilchsau"!!! Bis dahin steckt natürlich ein Haufen Arbeit darin.

Ich würde mich freuen, wenn die Digi-Profis mir ein paar Worte zur Konzeption meines Projektes zukommen lassen würden.

Mein bisheriges Equipment:
HP-workstation mit zwei Xeon-Dual-Prozessoren (3 GHz), 3 Gig DDR-Ram,  2X500 Gbyte Sata Laufwerken (es ist geplant 2X 1 TerraGb-Raid-System extern), Terratec Soundkarte mit externem Anschlußpanel, relativ hochwertige HiFi-Anlage (nur Stereo nix Sorround-System) mit "Brüllsäulen" die auch mal 90 dbA wenn's sein muß abliefern können.

Danke im Vorraus für Tips 

Viele Grüße Norbert

2

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

:huh:  :rolleyes:  :unsure:

OK ... mein erster obiger Beitrag ist vielleicht etwas zu philosophisch ausgefallen, ich habe nur versucht darzustellen, daß es warscheinlich der helle Wahnsinn ist eine solche Sammlung zu digitalisieren, Problem ist nur, das ganze Zeug ist ja mal gekauft und bezahlt worden und ich ehrlich gesagt nicht willig bin, das alles nochmal für digitale Medien auszugeben.

Mal konkret nachgefragt:

1. von den schätzungsweise 70.000 Titeln die da analog rumstehen würden mich aber immer noch ca. 25.000 brennend in digitaler Form interessieren

- ist es technisch möglich von LP's auch einzelne Titel zu digitalisieren ohne die       ganze Scheibe einzulutschen ?
-wenn ja mit welcher Software und in welchen Formaten ohne Klangverlust ?
-mit welchen benötigten Speicherkapazitäten müßte rechnen ?

- Im Mittel würde man ja ca. 5 Minuten Spielzeit plus nochmals geschätzte 5Min für die organisatorische Parametrisierung pro Titel rechnen müssen, d.h. nach Adam Riese ca. 4200 Std. Netto nur zum Digitalisieren ?

Na gut, bis zur Rente hätte ich alles drin ... und auf diese Art die ganze Sammlung noch mal gesichtet und gehört ...

- welche Hardware würdet ihr als Mittler zwischen Analog und der digitalen   Schnittstelle empfehlen? Ich hab mal im Internet gestöbert und bin auf den "Korg Zero 4 - Mixer"  aufmerksam geworden, da der anscheinend beide Welten versteht.


- wie und womit haben andere AudioHQ's ähnliche Projekte realisiert ? Ich würde gern Erfahrungen nachlesen.

- Tags und playlists sind dann ja erst die Folgeschritte

Wie realisiert ihr solche Projekte ?

MfG

Norbert

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Hallo Norbert,

erstmal Glückwunsch zur LP-Sammlung. 3000 Scheiben sind wirklich viel und leider geht das Digitalisieren von LP's nicht so komfortabel wie das Rippen von CD's. Ich digitalisiere häufig 1 bis 3 Scheiben nach der Arbeit. Berufstätig bist Du sicher auch, so daß nicht der ganze Tag dafür zur Verfügung steht. Also Konzepte die sich darauf konzentrieren jeden Tag 1 bis x LP's zu hören und gleichzeitig über die Audioschnittstelle des PC's aufzunehmen.

1.Plattenspieler ist am HiFi-Turm vorhanden
2.HiFi-Turm hat einen z.b. den Kopfhörerausgang (oder anderen Ausgang)
3.Einfaches Audiokabel (bei mir 5m Klinke/Klinke und oder wahlweise Adapter)
4.PC ist vorhanden und hat an der Soundkarte die 2. Klinke im Line-In

Hardware-Investition (kleiner 2 € selbst bei 10m Kabel):

http://www.amazon.de/gp/product/B0015LUUIU...1HA2NAF6WP94AX3

Software-Investition = 0 €

Es lässt sich alles mit Freeware erledigen.

1.Mp3DirectCut http://www.mpex.net/software/download/mp3directcut.html
2.Foobar2000 http://www.foobar2000.org/
3.MP3-Encoder http://www.rarewares.org/mp3-lame-libraries.php

Mp3DirectCut ist ein Programm mit dem aufgenommen und geschnitten werden kann, was über die Soundkarte / Line-In kommt.

Foobar2000 hilft bei Taggen, Organisieren und verwalten.

Lame 3.98 erzeugt auf Wunsch aus der Wave-Aufname platzsparende MP3-Dateien. Hier wird häufig empfohlen, CD's nicht (nur) in MP3, sondern besser in FLAC zu speichern, damit das Original verlustfrei digitalisiert werden kann. Der Speicherplatzbedarf ist dann ca. 5 x höher. Prinzipiell könnte aber aus jeder WAVE-Datei jedes weitere verlustbehaftetes oder verlustfreie Audioformat erzeugt werden. Dann holt man sich nur einen anderen Encoder/Decoder zum Aufnehmen/Abspielen. Foobar kann Sie alle ;-)

Wenn die Platten schon viel gelitten haben, aber dennoch digitalisiert werden sollen, helfen kostenpflichtige Programme wie WavePurity http://www.difitec.de/wavepurity/deu/index.htm

Mir ist es inzwischen zu aufwendig, jedes Knacken, Knistern oder Rauschen zu entfernen und die Dateien werden dabei auch etwas dumpfer. Grundsätzlich habe ich aber gute Erfolge auch damit erzielt und heftige Störgeräusche beseitigt. Zeitfaktor hier ca. 10 x höher.

Beschreibungen, wie man mit diesen Programmen umgeht, gibt es sehr viele im Netz. Wenn das nicht reicht, müssten wir uns mal verabreden, dann kann ich Dir auch alles zeigen und beibringen. Ich möchte aber hier meine Kontaktdaten nicht öffentlich ausbreiten. Geht Dir sicher ähnlich. Vielleicht können die Administratoren helfen. Meine T-Online-Mail ist aber inzwischen zu Googlemail.com gewandert. Das sollte ggf. reichen, um mit Admin-Hilfe Kontakt zu finden.

Gruß Helium Fan

4 bearbeitet von Lego (Original: 2009-09-27 23:11)

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

nosch,27.09.2009, 03:53 schrieb:

... - Im Mittel würde man ja ca. 5 Minuten Spielzeit plus nochmals geschätzte 5Min für die organisatorische Parametrisierung pro Titel rechnen müssen, d.h. nach Adam Riese ca. 4200 Std. Netto nur zum Digitalisieren ?
...

Nicht wirklich.

Wenn Du es gut machen willst, sollte Dir klar sein das gerade das Digitalisieren der Knackpunkt ist. Steuerst Du den AD Wandler zu kräftig an, so kommst Du ins Zerren, bei zu gringem Pegel verschlechtert sich der Rauschabstand, der auch durch nachträgliches Anheben des digitalen Pegels nicht wieder Wett zu machen ist.

Dies bedeutet, das Du vor der Aufnahme zunächst pro Titel (LP-Seite) annähernd den MaximalPegel emitteln solltest, und die Vorverstärkung entsprechend anpassen musst, dann 1:1 einspielen, jeden Titel vorne und hinten sauberschneiden, (im ungünstigen Fall jetzt noch Entknacksen oder andere Nachbearbeitungen), dann als WAV (oder wenn es die verwendete Software gestattet als FLAC) abspeichern (mit der Anwahl des Speicherorts und Titelvergabe geht ja auch dabei Zeit drauf). Falls nur WAV möglich war jetzt konvertieren nach flac (bitte nicht nach all der Arbeit einen verlustbehafteten Codec fürs Archiv benutzten), LP-Cover auf den DIN A3 Scanner oder aber im Netz suchen, taggen und mit etwas Glück kommst Du auf ein Verhälltnis von 4 bis 6 zu 1 der Spielzeit der einzelnen Titel.

Also überleg Dir genau was wirklich nötig ist, Du wirst es garantiert irgendwann hassen dieses Project angefangen zu haben, weil es Unmengen an Zeit verschlingt, aber am Schluß steht das einfache Händling und die Datenbankmöglichkeiten einer  Software wie Foobar.

Je unwichtiger die Qualität des so schneller das Ende des Vorhabens, desto größer der eventuelle Frust nach all der Zeit.

Gruß TomPro

5 bearbeitet von Meiner Einer (Original: 2009-09-28 09:36)

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Da hast Du Dir ja wirklich was vorgenommen. Mein Respekt, wenn Du das bis zum Ende durchziehst.
Denn wie TomPro schon schrieb: Du wirst es irgendwann hassen...

Nachdem nun ja fast alles schon gesagt wurde, noch ein kleiner - vielleicht nicht ganz unwichtiger - Tip am Rande.
Heutige moderne Soundkarten, egal ob OnBoard oder intern auf Steckplatz, sind rein technisch ohne weiteres für Deine Aufgabe geeignet. Das evtl. Problem kommt von einer ganz anderen Seite.
Teste doch mal folgendes Szenario:
Du schließt Deinen Plattenspieler an und pegelst einen Titel erst einmal vernünftig aus. Dann spielst Du diesen Titel wieder von Anfang und startest dabei die Aufnahme vom Rechner.
Nun weiß ich nicht, ob Dein Plattenspieler das mitmacht, aber wenn er aus dem DJ-Bereich kommt, sollte er das können: Du stoppst den Plattenteller! Die Aufnahme läßt Du allerdings noch weiterlaufen.

Der Hintergrund der Aktion: Oftmals ist die Betriebsspannung des Rechner sehr stark mit Brummen oder Geräuschen "verseucht",  die aus irgendwelchen Aktionen seitens des Rechners stammen.
Je nach dem, wie gut oder schlecht die Soundkarte das "abblockt", wirst Du bei Deiner Aufnahme an dem Teil ohne Musik jetzt ein mehr oder weniger starkes Brummen, Pfeifen, Quietschen usw. hören (oder eben auch nicht). Du solltest in der Zeit, wo die Aufnahme leer mitläuft, den Rechner auch etwas "stressen" - viel Mausbewegungen, Dateien kopieren usw.

Diese aufgenommene Datei schaust Du Dir dann mal in Audacity (oder Programm Deiner Wahl) an und hörst Dir die "freie" Stelle auch mal ab.
Danach würde ich entscheiden, ob ich die vorhandene Soundkarte dafür benutzen kann oder doch besser eine Neue (meinetwegen auch externe) kaufe, die in jedem Fall dann eine galvanische Trennung der Betriebsspannung zwischen Analog- und Digitalteil hat.

6 bearbeitet von rhinozeros (Original: 2009-09-28 09:57)

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Moin, Moin,

ich benutze zum Aufnehmen und Nachbearbeiten Wavepurity, das hier schon von Helium-Fan empfohlen wurde. Ein sehr gutes Programm, nicht ganz billig, aber bei der Menge an Musik relativiert sich das natürlich.

Zum Aufnehmen muß man ungefähr das 3-fache der Echtzeit rechnen, eher mehr: Schallplatte säubern, Aufnehmepegel ermitteln usw.

Apropos Schallplatte säubern: Such mal im Internet nach Schallplatten waschen oder Schallplattenwaschmaschine. Da gibt's Sachen, da relativiert sich der Preis von Wavepurity noch mehr. Ich benutze die einfache Knosti-"Waschmaschine" für ca. 40 Euro. Da schreit jetzt zwar mindestens die Hälfte der Schallplatten-Freaks mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, das ist mir aber egal, ich habe mit dem Ding gute Erfahrungen gemacht.

Wavepurity soll in der Lage sein, die einzelnen Titel einer Schallplattenseite selbst auseinanderzuschneiden. Mit meiner älteren Version hat das nie so richtig geklappt, ich habe immer selbst Hand anlegen müssen. Den Rest, also entknacksen, entrauschen, usw., kann Wavepurity von allein, das geht über Nacht. Am besten also immer gleich 4-5 Schallplatten aufnehmen, evtl. selbst in die einzelnen Titel auseinanderschneiden, und dann über Nacht nachbearbeiten lassen. Ich benutze die in Wavepurity implantierten Grundeinstellungen und erreiche damit immer ganz gute Ergebnisse. Wavepurity kann auch bei der Aufnahme entstandene Störgeräusche, z. B. Netzbrummen, entfernen.

Wie gesagt, ich bin mit meinen Ergebnissen immer ganz zufrieden, ein audiophiler Toningenieur würde sich vermutlich die Haare raufen, wenn er das hören würde, was ich so fabriziere.

Die Aufnahme entscheidet zu mindestens 90 % über die Qualität des Ergebnisses. Ein guter Schallplattenspieler, eine saubere Schallplatte, eine optimale Aussteuerung, das bringt's. Was man da versaut, kann man durch die Nachbearbeitung so gut wie nicht mehr ausgleichen.

3000 Schallplatten, das ist mindestens 1 Jahr Echtzeit. Meine Erfahrung 1: Es hängt einen irgendwann zu Halse raus, es kotzt einen an. Und das bei meiner vergleichsweise bescheidenen Sammlung. Meine Erfahrung 2: Wirklich nur die unersetzbaren, nicht wiederbeschaffbaren Sachen selbst digitalisieren. Beim Rest überlegen, ob nicht der Gang zum nächsten CD-Händler die bessere Variante ist. Das weist man anfangs immer weit von sich, nach einem halben Jahr fängt man an, anders darüber zu denken.

Gruß
rhinozeros

PS: Ich vermute, daß Audacity (Freeware) 'ne Menge von dem kann, was Wavepurity kann. Ich hab's bloß noch nicht probiert.

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Moni, Moin,

ich habe mir gerade nochmal das durchgelesen, was Meiner Einer geschrieben hat.

Wenn ich eine aufgenommene Schallplattenseite manuell in einzelne Titel zerschnitten habe, habe ich immer darauf geachtet, daß vorne und hinten ein Stück Pause dran war. Pause heißt in diesem Zusammenhang: Originalrauschen mit allem, was dazugehört: Rauschen der Schallplatte, Netzbrummen, Arbeitsgeräusche vom Rechner und vom Plattenspieler. Die verwendete Software für die Nachbearbeitung kann das nutzen, um daraus so etwas wie ein Rauschprofil zu ermitteln und das Entrauschen effektiver durchzuführen. Das dürfte im Endergebnis so etwas ähnliches sein wie das von Meiner Einer beschriebene Verfahren.

Gruß
rhinozeros

8 bearbeitet von Helium Fan (Original: 2009-09-28 21:39)

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Ergänzung:

Natürlich kannst Du wie ein professioneller und gut ausgebildeter Tontechniker vorgehen und Deine Platten nicht nur einfach digitalisieren, sondern aufwendig restaurieren und am Ende eine aus Deiner Sicht perfekte Aufnahme haben, die sogar das Original übertrifft. Du kannst auch die teuerste Technik einsetzen und Dir ein professionelles Tonstudio zulegen ;-)

Es ist Dir auch gestattet, bei jeder LP-Aufnahme10 Versuche zu verwerfen, bevor Du Dich für den 11. Versuch begeistern kannst. Was den von TomPro angegebenen Aufnahmepegel angeht, habe ich  einfache Regeln:

1.LP's nach Erscheinungsjahr, Genre und/oder Label sortieren. Klassik ist z.B. schwieriger auszusteuern als Rock und Lärmwahn ein späteres Phänomen einzelner Label und Musikrichtungen. Mit dem Leichten anfangen.
2.Wer seine Musik kennt, kann die jeweils lauten Stellen fast sekundengenau anpeilen und mit dem Halbautomat die Nadel dort sanft fallen lassen, wo diese vermutet wird.
3.Gehe nie zu dicht an die maximal mögliche Lautstärke, aber lasse den Pegel schon mal von grün auf gelb, aber nie in die rote Zone tanzen.
4.Wavepurity (und auch andere Programme wie z.B. Phonostar steuern sogar sehr gut automatisch aus, pausieren bei Stille, schneiden selbst oder haben einen Lernmodus. Ich brauche das aber nicht mehr. Ich spiele auch mit Mp3DirectCut nur 5 Minuten an und lasse den Pegel dann für viele Platten weiter passend tanzen. Wenn am PC und an den HiFi-Komponenten keine Lautstärkeneinstellungen bis zum Folgetag vorgenommen werden und auch das Genre oder die Erscheinungsjahre nicht zu weit auseinander liegen, passt das auch mal für mehrere Wochen...
5.Schon während der Aufnahme suche ich mir im Internet die Taggingdaten zusammen und kopiere mir diese so in einen Texteditor, daß diese in Sekundenschnelle später in Foobar samt Cover übernommen werden können.
6.Direkt im Wunschformat aufnehmen und schneiden (geht wohl nur mit MP3)
7.Bei MP3 wenn möglich VBR wählen und nicht unter 192 (mehr nur, wenn man noch Unterschiede zum Original im Blindhörtest sicher diagnostiziert).
8.Cover ggf. auch gleichzeitig mit eigener Digitalkamera im 100er-Pack fotografieren...
9.Manuelles Schneiden mit Mp3DirectCut geht schnell und ist die zuverlässigste Methode. Automatische Pausenerkennungen funktionieren auch bei WavePurity nicht immer.
10.Erst Überflüssiges am Anfang und Ende einer LP-Seite wegschneiden, dann Einzelstücke sauber Trennen. Ob noch die eine oder andere leise Sekunde ausgeschnitten wird, ist Geschmackssache. Ich lasse die Pausen so wie auf der LP. Speichern als Track1,2... und mit Foobar automatisch umbenennen und Ordnerstruktur anlegen....
11.Zum besonders feinen Schneiden Kopfhörer aufsetzen und/oder Anzeigegrafik erhöhen um Stille auch optisch gut zu erkennen.

Da ich mit 2 Notebooks und einem Plattenspieler arbeite, habe ich gar keine zusätzlichen Zeitbedarfe, sondern kann 1:1 zur Aufnahmezeit MP3's erstellen und gleichzeitig Musik genießen. Brummen oder Störgeräusche durch den Computer, Kabel etc. hatte ich noch nie. Alle Geräusche kamen immer nur von der LP selbst. Ich hasse diese Aufgabe auch nach Jahren nicht und lasse mir viel Freiräume für andere Dinge, die mich interessieren. Nicht jeden Abend digitalisieren!

WavePurity nur dort einsetzen, wo es bestimmt keine alternative (wirtschaftliche) Möglichkeit mehr gibt, diese Musik noch zu bekommen. Flohmärkte/Ebay etc. bieten unendlich viel! Frust kommt nur auf, wenn man sich überfordert und das Projekt nur noch technisch perfektioniert und zeitlich eingeengt angeht, ohne die Musik zu genießen. Jede LP mit mehrfacher Spieldauer bearbeiten ist nicht vertretbar und professionelle Tontechniker dürfen es gern ein bisschen besser können ;-)

Ich dusche zwar jeden Morgen, aber ich wasche meine Schallplatten (noch) nicht. Kohlebürste und/oder spezielle Staubfänger, die Oberflächen nicht angreifen, sondern Staub förmlich anziehen reichen. In jedem Fall nicht fest in die Rillen einreiben oder einspülen ;-)

Gruß Helium Fan

9

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Hallo "nosch"

Das, was du vor hast, hab ich Gott sei Dank schon hinter mir.  ;)

Ich habe die letzten Monate und Jahre sukzessive meine Plattensammlung digitalisiert, daher kann ich dir einige Tipps geben.

Ich habe nur die songs digitalisiert, die ich auch gerne höre, da ich es als Zeitverschwendung betrachte, tracks mühevoll zu überspielen, die mir ohnehin nicht (mehr) gefallen.
Zu deiner Zeitberechnung "....Adam Riese ca. 4200 Std. Netto...": Ich bin, während ich einen song überspielt habe, nie vor der Anlage sitzen geblieben, gelegentliche Kontrollblicke auf die Aussteuerungsanzeige haben genügt. Dadurch blieb zwischendurch Zeit vor nützliche Dinge wie Haushalt etc., ansonsten wäre ich glaube ich verrückt geworden, so lange untätig vor dem PC herumzusitzen. Wie gesagt, ich spreche aus der Praxis. :-)

Der allerwichtigste Teil ist das DIGITALISIEREN. Du musst das analoge Signal möglichst verlustfrei und möglichst gut ausgesteuert zum analog-digital Wandler bringen. Ich würde auf keinen Fall eine PC Soundkarte dafür verwenden. Da nimmst du immer Störgeräusche der CPU bzw. der Harddisk mit auf.

Ich habe zum Digitalisieren meinen DAT-Recorder verwendet, mit dem Input Regler kann man das Signal sehr bequem bis knapp unter 0dB aussteuern. In der Praxis sieht das so aus: Plattenspieler anwerfen, kurz die Mitte des Liedes anspielen (laute Stelle) und damit aussteuern.

Aufnahme:
Das digitalisierte Signal schickst du einfach an die Soundkarte deines PC und nimmst es auf. (zB. Nero Waveeditor) Das Ergebnis ist dann eine .WAV Datei.

Der Rest ist dann der leichtere Teil der Übung : Schneiden, das Knistern am Anfang und Ende ausblenden, benennen des files.
Am Schluß habe ich meine WAV Dateien verlustfrei in FLAC umgewandelt (komprimiert).

10 bearbeitet von HDjunkie (Original: 2009-10-16 10:39)

Re: große LP/CD-Sammlung digitalisieren

Hallo nosch,

da gab es letztes Jahr in der CT mal einen Test Bericht über verschiedene digitalisier Dienste die Ergebnis waren ganz brauchbar
Wenn das Geld bei dir nicht so klamm ist kannst du mit so einem Dienst vielleicht schnell glücklich werden ;)

LG
HDjunkie

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