Thema: Langzeitarchivierung, ein Thema für uns?
Ist dieser Begriff ein kommendes und sensibles Thema für AudioHQ-Mitglieder und andere, die sich ein Privatarchiv ihrer Multimediadaten anlegen? Angesichts der investierten Arbeitsstunden, die für die Archivierung und Pflege der Sammlung "draufgehen" sicherlich. Insbesondere, wenn auch noch LP's, MC's oder gar ältere oder seltenere andere Medien aufwändig digitalisiert und nachbearbeitet wurden. Ich nehme einmal die Diskussion, die vor einigen Wochen um Datenrettungsprogramme aufgekommen ist zum Anlass, etwas in das Thema einzuführen und die bereits geführten Threads inhaltlich neu miteinander zu verknüpfen.
In diesem Zusammenhang fallen mir vor allem die nachfolgend aufgeführten Aspekte auf, über die im WWW m.W. kaum Beiträge und Hilfen zur Orientierung für das Thema “Musiksammeln mittels PC" existieren. Wenn vorhanden, so beziehen sie sich mehr auf Bibliotheken, Computerprogramme und Spiele, nicht aber speziell auf Multimediadaten, zu denen ich die Audioformate und die Methoden zu deren Erstellung zähle.
Bisher wurden Multimedia-Artikel in Bezug auf Datenträger wie MC, Tonbänder oder LP einfach in ihrer ursprünglichen Form gesammelt, die Medien selbst, wie z.B. Schallplatten, eingelagert und zusammen mit den Abspielgeräten konserviert. Im Gegensatz dazu wurde nur wenig digitalisiert. Das scheint b.a.W. bei analogen Kulturgütern recht gut zu funktionieren, was man auch an der Aktivität der Phonotheken und Musikhochschulen ablesen kann. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln. Der eindeutig definierte Auftrag dieser Institutionen lautet, dies aus einem öffentlichen Intresse heraus zu tun. Sinn des Ganzen ist es, Kulturgüter, wie z.B. Bücher, vor dem Digitalen Vergessen zu bewahren und sie für nachfolgende Generationen zu konservieren und zu verwalten.
Für die digitale Audioarchivierung benötigt man mittlerweile keine speziellen Geräte mehr, da derartige Aufgaben sehr gut mit einem handelsüblichen PC erledigt werden können. Daher spielt im Zuge wachsender Festplattenkapazitäten für viele Sammler zusehends die Überlegung eine Rolle, wie man die angelegten Archive möglichst gut und über möglichst lange Zeiträume konservieren kann. Sobald die Archivierung digitale Daten betrifft, ergeben sich aber auch andere Anforderungen als bei Analogaufzeichungen oder Büchern, die teilweise ihre Begründung in den Eigenschaften der Datenträger, der eingesetzten Geräte oder auch der derzeit üblichen Methoden zur Archivierung finden. Hinzu kommt die Aufgabenstellung, daß manche der in den 80er Jahren auf CD-Audio angelegten Musiksammlungen bereits die seitens der Hersteller geschätzte "Mindestlebensdauer" von etwa 20-30 Jahren vorzeitig erreicht haben. Daher stellt sich also die Frage , ob man die teuer gekauften digitalen Daten nicht doch zusätzlich in ein Backup überführen sollte, zumal Methoden existieren, dies kostengünstig und komfortabel zu erledigen. Gehen wir einmal davon aus, daß der durchschnittliche Konsument nicht mehr als 100 Original CDs hat, so müssen außer dem Kauf einer zusätzlichen Festplatte und etwas Zeit zum Rippen kaum Investionen erfolgen. Finanziell spielt sich das dann in einem sehr bescheidenen Rahmen ab und entspricht dem Gegenwert von etwa fünf Normalpreis-CDs.