DeaDBeeF-Update:
Seit meiner Vorstellung von DeaDBeeF ist inzwischen einige Zeit vergangen, weshalb ich heute zwei Erweiterungen erwähnen möchte, die ihn dem Ziel, der Linux-Community einen an foobar2000 heranreichenden Player zur Verfügung zu stellen, um Einiges näher bringen dürften. Zum einen handelt es sich um das File Browser-Plugin, zum anderen um die Converter-Erweiterung.
File Browser
Das File Browser-Plugin steht auf der Homepage unter Get Plugins zur Verfügung. Nach dem Download und dem Entpacken des Archivs müssen die im Ordner enthaltenen Dateien kopiert und mit Root-Rechten unter /usr/lib/deadbeef/ eingefügt werden.
Hinterher sollte beim Player über Bearbeiten | Einstellungen | Erweiterungen | File Browser | Einstellungen das Konfigurationsmenü aufrufbar sein, wo unter anderem auch Pfadangaben möglich sind.

Jetzt muß noch die Benutzeroberfläche angepaßt werden, indem man über Ansicht den Designmodus aktiviert, welcher es erlaubt, mittels Rechtsklick das ursprüngliche Playlistfenster zu löschen. Danach teilt man das nun leere Fenster wieder per Rechtsklick mit dem Befehl Einfügen... | Splitter (links/rechts) in 2 Hälften. In der linken Hälfte kann dann auf die bereits beschriebene Art und Weise der File Browser angelegt werden und in der rechten Hälfte eine Playlistoberfläche eigener Wahl.

Voilà, DeaDBeeFs Benutzeroberfläche wurde mit einer sinnvollen Funktion ergänzt!

Falls keine weiteren Anpassungen vorgenommen werden sollen kann der Designmodus wieder deaktiviert werden.
Fazit
Zwar entspricht der File-Browser nicht ganz der Album List bei foobar2000, da nur die Verzeichnisstruktur des Dateimanagers abgebildet wird, während eine Sortierung nach Genre, Künstler, Jahr oder ähnliches - bisher - nicht zur Verfügung steht. Dennoch wertet er für mich die Benutzung von DeaDBeeF erheblich auf, weil mit ihm ein unkomplizierter Zugriff auf das Musikarchiv innerhalb der Playeroberfläche ermöglicht wird. Er unterstützt neben den von seinem Vorbild bekannten Befüllungsmöglichkeiten der Playlists, also über das Kontextmenü oder per Drag and Drop, auch die Darstellung von Cover Art.
Converter
Im Gegensatz zum File Browser muß die bereits im Player enthaltene Converter-Erweiterung nicht mehr nachträglich installiert werden. Andererseits sollte man aber noch einmal überprüfen, ob alle Frontends (flac, lame, musepack-tools, vorbis-tools) für die von uns favorisierten Audio-Codecs installiert wurden, weil dies vorausgesetzt wird.
Der Aufruf erfolgt - so, wie man es von foobar2000 kennt - per Rechtsklick auf die vorher markierte Auswahl des aktiven Playlistfensters.

Das daraufhin erscheinende Menü erlaubt diverse Anpassungen, bis hin zu persönlich bevorzugten Codeceinstellungen. (Hinweis: Der Zugriff auf die Hilfe-Funktion für Dateinamen-Schemata oder ähnliches ist nur bei bestehender Internetverbindung möglich.)

Ein Wermutstropfen ergab sich leider beim Dateinamen-Schema %f (Dateiname), da hier - im Gegensatz zum beim Screenshot benutzten Schema %n-%a - %t (Nummer-Künstler - Titel) - das Format des Ausgangsmaterials in den Dateinamen miteinbezogen wurde. (›Beispiel.flac‹ ergab ›Beispiel.flac.mp3‹.)
Fazit
Trotz des gerade angesprochenen, jedoch umschiffbaren Mankos sollte man nicht vergessen, daß die Einstellungen des Plugins auch eine Übernahme der Verzeichnisstruktur erlauben, weshalb bei Zufriedenheit mit den angebotenen Funktionen auf ein zusätzliches Transcodierungsprogramm verzichtet werden kann.
P.S.: Für eventuelles Tagging benutze ich unter Linux - trotz der bei DeaDBeeF zur Verfügung stehenden Funktion - puddletag, weil dies meiner Kombination von foobar2000 und Mp3tag unter Windows am ehesten entspricht. ;)
A Bill of Rights in Cyberspace